Eigentlich wollte ich das Thema „Umbau von Dampfloks auf Glockenankermotor“ nicht angehen, da mir das als zu kompliziert erschien.
Aber für ein aktuelles Projekt, an dem ich gerade werkel, benötige ich gerade ein Fahrwerk der BR41 als Spender.
Eine neue Lok zersägen kommt nicht in Frage.
Daher muss ein altes Schätzchen aus meinem Bestand (8827), ein Flohmarktkauf, daran glauben. 😎
Da an dem Fahrwerk zahlreiche Modifizierungen meinerseits anstehen, fand ich es vertretbar sich auch um den Antrieb zu kümmern.
Es gibt von Märklin einen Glockenankermotor (E275145) zum Nachkaufen, der schon eine Halterung dabei hat. Die Halterung passt aber nur bei der BR50 (88847). Das ist trotzdem prima, kann man den gleich als Vorlage nutzen, und die kleine Messingbuchse als Lager für den neuen Motorhalter verwenden. Gedacht getan 😉
Also habe ich die Ersatzhalterung vermessen und am CAD gezeichnet. Bis alles passte, waren diverse Testdrucke nötig. Dabei konnte ich gleich Anpassungen vornehmen, die die neue Halterung von der werksseitigen zusätzlich unterscheiden. Für eine Digitalisierung kamen Löcher für die Kabelführung hinzu. Stammtischkollege ThomaS hatte mir ein aktuelles Modell der BR41 mitgebracht.
Hier wurde die Feuerbüchse gleich am Metallgehäuse nachgebildet. Diese Idee habe ich aufgenommen und das Detail dem Motorhalter zugefügt. So profitiert sogar die Detaillierung in geringem Maße von dem Motorumbau.
Die Welle mit Schnecke und Zahnrad, vom alten Motorblock, muss gekürzt werden.
Um diesen Vorgang zu erleichtern, gibt es eine Bohrung, durch die die Welle passt und das überstehende Ende mit einem Stift markiert werden kann, damit sie am Schluss nicht zu kurz ist.
Der eigentliche Umbau dauert nicht länger als 20min.
Dafür dauert das Putzen länger, wenn die Loks vorher lange im eigenen Besitz waren und viel gefahren sind 😛
Wichtig ist, das man nach dem Lösen der Schrauben die Getriebeplatte festhält, damit die Radsätze an Ort und Stelle bleiben und nicht mit den Kuppelstangen mühsam wieder angepasst werden müssen.
Das Fahrverhalten der alten Loks ist nach dem Umbau ein Traum!
Sie fahren bei kleinster Trafostellung an, insgesamt langsamer als mit den alten Motoren. Was den weiteren Vorteil hat, dass die Glühbirnchen bei gleicher gefahrenen Geschwindigkeit, wie mit dem alten Motor, heller leuchten, bzw. bereits leuchten.
Eine Fahrtrichtung ist einen Tick schlechter, der Lauf leicht rau. Aber es hat sich absolut gelohnt den Umbau anzugehen!
Da der Halter auch auf die BR03 passt, habe ich auch gleich eine umgerüstet.
Eines meiner ersten Modell überhaupt, die ich vor über 50 Jahren als Schüler gekauft hatte. 🙂